Integrales Konzept zum Sturzflut-Risikomanagement vorgestellt

Starkregenereignis 2022

Das Bild zeigt Auswirkungen des Starkregenereignisses 2022 in Buchbach

Das vom Markt Buchbach beauftragte Integrale Konzept zum Sturzflut-Risikomanagement wurde mittlerweile fertig gestellt. Das fertige Konzept, dessen Erstellung durch den Freistaat Bayern finanziell gefördert wird, wurde im Rahmen einer gut besuchten Bürgerversammlung vorgestellt. Bürgermeister Thomas Einwang konnte dazu neben zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern auch die Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim sowie Herrn Florian Brodrecht vom mit der Erstellung beauftragten Büro SPEKTER aus Herzogenaurach begrüßen.

Eingangs informierte Herr Brodrecht dabei über das Vorgehen bei der Erstellung des Konzeptes. Aufbauen auf der Bestandsanalyse und der Gefahrenermittlung wurde dabei zuerst eine Gefahren- und Risikobeurteilung erstellt. Aus dieser Beurteilung wurden dann konzeptionelle Schutzmaßnahmen entwickelt, welche dann im integralen Konzept Eingang gefunden haben. Zur Bestandanalyse wurden neben den vorhandenen Daten wie dem digitalen Geländemodell, der Land- und Flächennutzung sowie der Bodentypen auch die Erkenntnisse aus dem Starkregenereignis von Mitte 2022 in Buchbach herangezogen.  Aus diesen Informationen wurden dann hydrodynamische 2D-Simulationsmodelle erstellt um damit entsprechende Starkregen-Szenarien zu simulieren. Ergänzt wurden diese Informationen zudem von entsprechenden Vermessungen vor Ort. Laut Herrn Brodrecht decken sich die dabei gewonnen Erkenntnisse sowohl mit den Schadensmeldungen der Bürger in den letzten Jahren als auch mit den Erfahrungen der örtlichen Sicherheitskräfte, die in mehreren Workshops eingearbeitet wurden.

Aufbauend auf dieser Gefahren- und Risikobeurteilung wurden durch das Büro passgenaue konzeptionelle Maßnahmen erarbeitet. Diese setzen sich neben den technischen Maßnahmen wie bauliche Schutzmaßnahmen auch aus nichttechnischen Maßnahmen wie Informationsvorsorge und Krisenmanagement zusammen. Herr Brodrecht wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Starkregen- und Überflutungsschutz eine Gemeinschaftsaufgabe der Kommunen, der Land- und Forstwirtschaft sowie der Grundstückseigentümer sei. Aufgabe der Kommunen ist es dabei, im Rahmen der kommunalen Flächenvorsorge die erarbeiteten Informationen bei der Bauleitplanung und bei Bauanträgen zu berücksichtigen. Zu den kommunalen Aufgaben gehören auch der Unterhalt und die Pflege von Gewässern und Grabensystemen sowie die Erstellung von dezentralen Schutzmaßnahmen in Form von Rückhaltungen in der Fläche. An dieser Stelle kommt aber auch den Grundstückseigentümern eine entscheidende Bedeutung zu, die dazu entsprechende Grundstücke zur Verfügung stellen müssen. Was den dezentralen Schutz betrifft können auch die Land- und Forstwirte ihren Beitrag leisten, indem sie mit einer angepassten Flächennutzung und Landbewirtschaftung für eine Verbesserung der Regenrückhaltung sorgen können. Insgesamt wurden in dem Konzept zehn Einzugsbereiche für eine dezentrale Rückhaltung für die Orte Buchbach, Steeg und Oberbonbruck identifiziert.

Als Grundlage für eine entsprechende Umsetzung von dezentralen Rückhaltemaßnahmen wird der Markt Buchbach auf dieser Basis nun in den nächsten Jahren Gespräche führen, Machbarkeiten prüfen, Flächen erwerben sowie Fördermöglichkeiten prüfen. Zudem werden die im Rahmen des Konzeptes erarbeiteten digitalen Daten in das gemeindliche GIS-System eingespielt. Auf dieser Basis können sich dann die Grundstückseigentümer im Rathaus flurstücksgenau Informationen über ihre Grundstücke einholen um bei Bedarf zielegerichtet auch private Schutzmaßnahmen planen zu können. Interessierte Bürger können sich dazu an das Bauamt des Marktes Buchbach (Tel.: 08086/9307-15) wenden und einen entsprechenden Termin vereinbaren.

Darüber hinaus kann die bei der Bürgerversammlung gezeigten Präsentation unter folgendem Link "Starkregenkonzept Präsentation Bürgerversammlung"  eingesehen werden.

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