Wanderung "Ellaberg"

Gehzeit ca. 2 h, Weglänge rund 8,5 km

Wanderkarte

Unser Weg führt aus Buchbach Richtung Steeg. Auf Höhe des ehemaligen Rampl-Wirtes sieht man rechts oben die Anton-Kurzmiller-Kapelle auch Graßl-Kapelle genannt (1).

 

Wir folgen der Straße weiter und sehen links die Schloßkapelle (2) - wer weiß schon heute noch, dass in Steeg einmal ein Schloß stand?

 

Am Ortsausgang von Steeg steht ebenfalls rechts das Steeger Marterl (3). Steeger Marterl

 

An der ersten Kreuzung nach Steeg gehen wir rechts (Schild nach Dorfen). Wir benutzen die erste Fahrt nach Kagen linker Hand und folgen der Kiesstraße durch Kagen hindurch. Nach der kleinen Brücke zweigt unser Weg links ab und läuft hinter Einstetting, parallel zur Straße Buchbach - Schwindegg. Es ist interessant, Einstetting und die Kläranlage (4), an denen man so oft mit dem Auto verbeigefahren ist, einmal von der Rückseite zu betrachten.

 

Baumann - FeldkreuzSchließlich mündet unser Feldweg in eine kleine Teerstraße, die Baumann mit der Hauptstraße verbindet. Im Gras versteckt steht an dieser Kreuzung das Baumann-Feldkreuz (5).

 

Wir folgen der Teerstraße nach links über zwei Brücken, an der letzten Brücke erwartet uns ein bemerkenswerter Hahn (6), und stoßen auf die Hauptstraße. Wir folgen dem Kiesweg, der ein Stückchen links auf der anderen Straßenseite weiterläuft. Nach einem wunderschönen Tal, in dem sich oft Fasane tummeln, stoßen wir auf die geteerte Ella-Straße. Nach rechts weiter, vorbei an Linden mit dem neuen Feldkreuz (7) bis zwischen Ellaberg und Berg auf der Anhöhe ein Feldweg spitz nach links hinten abzweigt. Auf diesem Weg erreichen wir mit 472 m ü. d. M. (Buchbach 449 m, Schwindegg 431 m ü. d. M.) den "Höhepunkt" der Wanderung und werden mit einem grandiosen Ausblick (8) nach Süden über das Isental und bei gutem Wetter bis in die Alpen belohnt. Die Gegend ist auch überaus reich an Wild.

 

In Reith stoßen wir auf eine Teerstraße. Rechts an der Kreuzung steht ein altes Feldkreuzaltes Feldkreuz (9), bunt restauriert. Wir folgen der Teerstraße aber nach links. Bevor sie sich wieder in einen Feldweg verwandelt, der durch herrliche Feuchtwiesen und einen Hohlweg auf der Höhe von Linden in den Wald führt, steht links im Anwesen Petzenham zwischen zwei Lindenbäumen ein weiteres Feldkreuz. Wo die Straße nach Langenloh abfällt, ist linker Hand im sandigen Boden ein großer Fuchsbau (10) zu sehen. In Langenloh fällt ein großes Solardach (11) und ein kleines Feldkreuz (12) auf.

 

Durch Langenloh führt der Weg an die Schwaiger Straße. Kurz rechts der Straße entlang, dann vor dem ersten Schwaiger Haus links über den Feldweg zum Wald (Pfarrhölzl), nach dem Wald am Wildgehege vorbei in den Hohlweg. Wir gehen zwischen den alten Pappeln mit ihren vielen Misteln (13) zur Pfarrlinde (14). Auf den letzten Metern nach Buchbach sehen wir links das Pestkreuz (15).

 

Anmerkung:

Im Bereich der Wanderung liegt noch ein Kreuz, an dem wir jedoch nicht direkt vorbeikommen: das Albert-Lantenhammer-Kreuz (16). Es gibt an der Straße von Buchbach nach Schwindegg auch einige neue Kreuze zum Gedenken an verunglückte Verkehrsteilnehmer - genau wie an der Straße nach Velden. Fast jede Stunde stirbt in Deutschland ein Mensch im Straßenverkehr. Bitte fahren Sie vorsichtig und lassen Sie sich Zeit! Sie können so auch Radfahrern, Fußgängern und Tieren besser ausweichen.

 

Anton-Kurzmiller-Kapelle

Auf der Anhöhe gegenüber dem ehemaligen"Rampl-Wirt" in Steeg, ungefähr 100 m abseits von der Straße, inmitten von Wiesen steht dieses Kapellchen mit der Aufschrift A K 1847 am kleinen Holzportal.

 

An beiden Seiten wird es von je einem Zypressenbäumchen gerahmt. Sie wurde vom damaligen Besitzer des Graßl-Anwesens - Anton Kurzmiller - im Jahre 1847 erbaut. Damals wurden viele Brände in Steeg und Umgebung gelegt. Als der Brandstifter gefunden wurde, es war ein Mädchen von 14 Jahren, hat man zum Dank diese Kapelle erbaut. (Seither wallfahren die Steeger und viele Andere jedes Jahr zu Maria-Heimsuchung auch zum "Zellbrünnl".) Im Jahre 1979 wurde die Kapelle von der Familie Attenhauser, den jetzigen Besitzern des Graßl-Anwesens, renoviert und steht seither unter Denkmalschutz.

(Aus "Unbeachtet", 1989, Druck oder Verwendung für geschäftliche Zwecke von Teilen oder der gesamten Sammlung nur mit Erlaubnis von: Felizitas Maucher, Bergstr. 40, 8300 Kumhausen)

 

Der Sohn des Erbauers der Kapelle war der geistliche Rat Domkapitular Leonhard Kurzmiller. Dieser trug zum Stiftungskapital des Frühmeß-Benefiziums in Buchbach im Jahr 1874 die stattliche Summe von 1000 Gulden bei.
(Max Wallner)

 

Steeger Marterl

Ein weiteres Kapellchen in Steeg steht in einer Wiese nah an der Straße gegenüber der Autowerkstatt "Autohaus Steeg". Es steht da wie ein kleines Häuschen, weiß-gelb gestrichen, mit einem Ziegeldach und schön gepflegt. Das schmiedeeiserne Türchen ist verglast, und dahinter steht die hl. Madonna, kleine Engelsfiguren und Bilder. Ältere Buchbacher sagen, dass die Kapelle früher etwas entfernt in der Wiese gestanden sein soll. Jener ältere Vorgänger dieses Marterls, der dem Straßenbau weichen mußte, soll auch hübscher gewesen sein.

(Aus "Unbeachtet", 1989, Druck oder Verwendung für geschäftliche Zwecke von Teilen oder der gesamten Sammlung nur mit Erlaubnis von: Felizitas Maucher, Bergstr. 40, 8300 Kumhausen)

 

Baumann - Feldkreuz

Nicht leicht zu finden liegt dieses Kreuz der Straße Buchbach - Schwindegg folgend rechts am Feldweg, der die Verlängerung des Weges nach "Baumann" bildet. Wer der gewundenen Kiesstraße über die kleine Steinbrücke folgt, kommt zu einer Birkenallee und findet dort unter einem der ersten Bäume im tiefen Gras dieses schmiedeeiserne Kreuz. Es ist ein sehr altes Kreuz zum Schutz der Felder.

(Aus "Unbeachtet", 1989, Druck oder Verwendung für geschäftliche Zwecke von Teilen oder der gesamten Sammlung nur mit Erlaubnis von: Felizitas Maucher, Bergstr. 40, 8300 Kumhausen)

 

Solardach

Der zentrale Teil des Daches trägt eine Kollektoranlage zur Nutzung der Sonnenwärme. Gratis deckt die Sonne so einen großen Teil des Warmwasserbedarfes. Eine Anlage dieser Größe übernimmt auch in der Übergangszeit die Heizung. Rund um die Kollektoranlage befinden sich rund 3kW Photovoltaikmodule. Sie wandeln Sonnenlicht direkt in Strom um, selbst bei bewölktem Himmel. Nach drei Jahren haben sie so viel Energie produziert, wie ihre Herstellung verbrauchte. Noch dreißig Jahre können sie so viel Strom erzeugen, wie eine Familie braucht.

(Thomas Schätz)

 

Misteln

Diese Schmarotzerpflanzen gedeihen nur bei geringer Umweltbelastung. Als immergrüne Pflanzen sind sie ein altes Symbol der Unsterblichkeit. Die keltischen Druiden schnitten sie im Winter mit goldenen Sicheln und betrachteten sie als Allheilmittel. Mirakulix läßt grüßen...

(Thomas Schätz)

 

Pfarrlinde / Pfarrer kreuz

Hinter der Handwerkersiedlung, inmitten von Feldern, wo zwei Feldwege zusammentreffen, steht das Pfarrerkreuz. Die große Linde, die das Kreuz schützen soll, ist etwa 100 Jahre alt [1890]. Man weiß, daß bei einem Unwetter ein gewaltiger Ast, der direkt über dem Kreuz hing, vom Blitz getroffen abbrach. Das Kreuz wurde aber seltsamerweise und Gott sei Dank nicht beschädigt.

(Aus "Unbeachtet", 1989, Druck oder Verwendung für geschäftliche Zwecke von Teilen oder der gesamten Sammlung nur mit Erlaubnis von: Felizitas Maucher, Bergstr. 40, 8300 Kumhausen)

 

Unsere Pfarrlinde hatte 2003 (in einem Meter Höhe) einen Stammumfang von 430 cm, was einem Radius von 68 cm entspricht. Nach www.altebaeume.de müsste sie damit 270 bis 340 Jahre alt sein, ein Jahresring wäre im Schnitt 2,5 mm dick. Vermutlich ist sie der älteste Baum im Marktgebiet. Wesentlich älter ist mit über 1200 Jahren die Tassilolinde in Wessobrunn, eine Linde in England wurde mittels Radiokarbonmethode auf ein Alter von sagenhaften 6000 Jahren datiert. Bei alten Linden vermodert der Stamm meist von innen. Sie treiben dann so genannte Innenwurzeln, die von den Ästen her wie Luftwurzeln im hohlen Stamm nach unten wachsen (im Bild rot umrandet). Frühlingstänze um die Linde waren bei unseren Vorfahren sehr beliebt. Die alten Germanen verehrten in heiligen Linden die Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit Freya sowie die Göttin der Ehe und des Herdes Frigg.

(Thomas Schätz)

 

Pestkreuz

Das Pestkreuz steht seit 1634 oberhalb der Zieglersiedlung, gar nicht weit vom Pfarrerkreuz entfernt, entlang eines kleinen Kiesweges zum Wald. (...) Hier sind die Pestopfer, die im 30-jährgen Krieg gestorben sind begraben. Ringsum erstrecken sich Felder und Wiesen. Vor einigen Jahren ließen die Buchbacher das Andenken an das Leid ihrer Vorfahren erneuern.

(Aus "Unbeachtet", 1989, Druck oder Verwendung für geschäftliche Zwecke von Teilen oder der gesamten Sammlung nur mit Erlaubnis von: Felizitas Maucher, Bergstr. 40, 8300 Kumhausen)

 

Auch die damals versprochene Wallfahrt nach Altötting wird noch immer am vierten Sonntag nach Ostern durchgeführt. Unvorstellbar ist die Zahl der Verstorbenen, die von der Pest in den Jahren von 1632 bis 1635 dahingerafft wurden. 376 Einträge zeichnete Pfarrer Leonhard Huetter im schlimmsten Pestjahr 1634 auf. Nicht nur Bettler, Vaganten und arme Leute waren unter den Verstorbenen: So verlor der Bräu Johann Reicherstorffer seine Tochter Barbara und der Edle von Loßnitz, damaliger Schloßherr von Steeg, sein Töchterl Anna Dorothea.

(Max Wallner)

 

Albert-Lantenhammer-Kreuz

Zwischen Einstetting und Gumpolding, von Buchbach aus links gegenüber der Kläranlage, steht das Kreuz versteckt im Böschungsgestrüpp vor einem Wäldchen, das bis fast an die Straße reicht. Es steht da zum Gedenken an den Großonkel von Johann Rampl aus der zweiten Klasse. Dieser hieß Albert Lantenhammer und war 12 Jahre alt, als er am 24.7.1948 mit dem Rad hier verunglückte. Beim Überholen eines Pferdefuhrwerkes scheute das Pferd und schlug ihn auf den Kopf. Zu Hause starb er an Gehirnblutung. Der Uropa von Johann Rampl stellte das Kreuz dort zum Andenken auf.

(Aus "Unbeachtet", 1989, Druck oder Verwendung für geschäftliche Zwecke von Teilen oder der gesamten Sammlung nur mit Erlaubnis von: Felizitas Maucher, Bergstr. 40, 8300 Kumhausen)

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