Kienrathinger Herz-Jesu-Kapelle (12)

aus 1916, denkmalgeschützt.

Kienrathinger Herz-Jesu-Kapelle

Die Herz-Jesu-Kapelle in Kienrathing stellt ebenfalls mit insge-samt 5 Metern Höhe und 2,81 Metern Breite, einen der größe-ren Vertreter unter den kleinen Kapellen dar. Die Kapelle ist ein gepflegter Bau, mit zwei seitlichen Spitzbogenfenstern, sowie einem kleinen Türmchen, das von einem Kreuz gekrönt wird. Das Dach ist nicht aus Ziegel, sondern aus Blech hergestellt. Im Innenraum ist die Kapelle ausgestaltet mit wenigen Kniebänken, einem kleinen Altar, auf dem in der Mitte eine große Jesusfigur, links von ihm eine Marienstatue und rechts eine Figur des Heili-gen Johannes, steht. Links neben der Marienfigur steht eine zweite Frauenfigur, die wohl die Heilige Elisabeth darstellen soll. Eingerahmt werden diese vier Darstellungen von zwei links und rechts an den Altarseiten angebrachten Engeln. Vor der großen Jesusfigur befindet sich ein kleines Kreuz, das von zahlreichen, wahllos hinzugefügten Kerzenständern, sowie einer kleinen Marienfigur aus Porzellan, eingerahmt wird.

Die Wände der Kapelle schmücken zahlreiche Bilder. Im Altarraum findet sich zum Beispiel eine Darstellung des Heiligen Antonius von Padua, der unter anderm der Schutzheilige der Eheleute ist, und auch bei Viehseuchen gerufen wird, was vermutlich der Anstoß für die Errichter war, sein Bildnis in der Kapelle aufzuhängen. Auf einem weiteren Bild ist die Altöttinger Madonna dargestellt. Auch eine Abbildung der Heiligen Dreifaltigkeit, sowie der zwölf Apostel befindet sich im Altarraum. Im hinteren Bereich schmücken die Stationen des Kreuzweges, die allerdings nicht mehr ganz vollständig sind, beide Seiten, sowie die Rückwand der Kapelle.

Erbaut wurde sie nach Angaben der heutigen Eigentümer, Herrn Limmer, im Jahre 1910. Seine Eltern kamen um die Jahrhundertwende mit nur sehr wenig Habseligkeiten nach Kienrathing, wo sie sich ein kleines landwirtschaftliches Anwesen kauften, und begannen, sich eine neue Existenz aufzubauen. Da die Zeit sehr schwer war, sagten alle Nachbarn, sie bräuchten gar nicht erst die Sachen auszupacken, da sie es sowieso nicht schaffen würden, sich etwas aufzubauen. Als die beiden Eheleute nach zehn Jahren harter Arbeit endlich aus dem Gröbsten heraus waren, und sie den Hof tatsächlich aufgebaut hatten, errichteten sie zum Dank die Kapelle neben ihrem Anwesen.

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